Foto: Deon Van Zyl
Fr, 17 OKT 2025
19:00–21:00

Belvedere 21
Arsenalstraße 1, 1030 Wien
S-Bahn, Straßenbahn D, 18, O Quartier Belvedere (4 min), Bus 69A Arsenal (3 min)

Raum, Zeit, Gerechtigkeit

Was die Brille der Zeit über Stadtplanung und soziale Gerechtigkeit erzählen kann

Die Kommodifizierung des Alltagslebens geht mit einem entgrenzten Zeitregime einher: Der Einzelhandel kennt kaum noch eine Mittagspause und konkurriert mit dem 24/7-Onlinehandel. Der 9-to-5 Job ist nur einer unter vielen, und das neue Dienstleistungs-Prekariat prägt mit seinen E-Mopeds und Rucksäcken das Stadtbild rund um die Uhr. Wir sind permanent erreichbar und permanent erschöpft. Je geringer das Einkommen, umso weniger Zeitautonomie besteht - das betrifft insbesondere Frauen. Ist das glanzvolle Versprechen von der ›Stadt, die niemals schläft‹ zum Alptraum geworden? Wo finden wir Raum für urbane Muße, als ›Freiheit von zeitlichen Zwängen und unmittelbaren Leistungserwartungen‹? Wie hängen Stadtplanung und Zeitgerechtigkeit zusammen? Welche Forderungen stellt eine feministische Zeitpolitik? Und wo finden eigentlich Menschen Raum, die viel Zeit, aber wenig Geld haben?
In Kooperation mit Belvedere 21.

Vortrag Guillaume Paoli, Philosoph, Berlin, sowie Diskussion mit Sabine Knierbein, Urbanistin, Wien, und Hanna Voelkle, Politökonomin, Berlin. Moderation: Robert Misik, Wien.